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28. Dezember 2009

Rauchen: Reichen gute Vorsätze zum Aufhören?

28. Dezember 2009: Training der Raucherambulanz erhöht Chancen auf nikotinfreies Leben / In der Gruppe lässt sich Motivation festigen und individuelle Risikosituationen analysieren

Unter den Top Ten der guten Vorsätze für 2010 findet sich auch die Abkehr vom Glimmstängel: Immerhin zwölf Prozent der Deutschen haben sich laut repräsentativer Umfrage des renommierten Instituts Forsa vorgenommen, im neuen Jahr nicht mehr zu rauchen. Auch wenn die Sachsen als besonders willensstark gelten – laut Umfrage halten bei 69 Prozent der Menschen zwischen Oberlausitz und Vogtland die guten Vorsätze länger als ein Vierteljahr – sollten Betroffene bei der Rauchentwöhnung auf die Kraft der Gruppe setzen, empfehlen die Experten der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus.
Wer zwischen dem 25. und dem 54. Lebensjahr seine Sucht erfolgreich bekämpft, erreicht statistisch gesehen die Lebenserwartung eines Nicht-rauchers. Diese Chancen auf ein längeres und gesünderes Leben steigen, wenn sich Raucher beim Ausstieg Hilfe holen – etwa bei einem Entwöhnungsprogramm, das die Raucherambulanz der TU Dresden anbietet. „Häufig ist es schwierig, die guten Vorhaben auch in die Tat umzusetzen. Es scheitert meist daran, dass man ganz allein auf sich gestellt ist und kaum auf Gleichgesinnte trifft“, sagt die Psychotherapeutin Ricarda Kling. Die Mitarbeiterin der Raucherambulanz der TU Dresden, die gemeinsam von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und des Lehrstuhls für Klinische Psychologie und Psychotherapie getragen wird, betreut die Gruppensitzungen des Rauchfrei-Programms:  „Wir helfen den Rauchern in den Gruppensitzungen unter anderem dabei, ihre Motivation zu festigen, individuelle Risikosituationen zu analysieren, alternative Verhaltensweisen zu trainieren und den Umgang mit Rauchverlangen zu üben.“ Der Kurs umfasst sieben Gruppensitzungen sowie zwei Telefontermine, in denen fundiert über die Rauchentwöhnung informiert sowie intensive Unterstützung während des Rauchstopps geleistet wird. Das Programm wurde zertifiziert, so dass die gesetzlichen Krankenkassen einen Teil der Kosten von 130 Euro übernehmen. Je nach Kasse bekommen Absolventen des gesamten Kurses bis zu 80 Prozent rückerstattet. Die seit 2007 an der TU Dresden angebotenen Rauchfrei-Kurse haben mittlerweile 120 Teilnehmer absolviert. 40 Prozent davon waren nach einem halben Jahr noch abstinent. Wie motivierend die Gruppensitzungen sind, zeigt auch der Umstand, dass nur sehr wenige Raucher den Kurs abgebrochen haben.
Raucher, die sich für das Entwöhnungsprogramm interessieren, können sich gern melden unter der Telefonnummer 0351/463-42205 oder per E-Mail: raucherambulanz@tu-dresden.de. Weitere Informationen gibt es unter: http://www.raucherambulanz.tu-dresden.de/

Kontakt für Journalisten
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Forschungsbereich Systemische Neurowissenschaften
Leiter: Prof. Michael Smolka
Tel.: 0351/463-42200
E-Mail: michael.smolka@tu-dresden.de
www.uniklinikum-dresden.de

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http://www.presse.dak.de