05.05.2009: Asthmakranke Kinder brauchen frühzeitig umfassende Diagnostik
Laut einer aktuellen Studie der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) leidet fast jedes zehnte Kind in Deutschland an Asthma. Durch die damit verbundenen Anfälle und die eingeschränkte Atmung beeinträchtigt diese chronisch verlaufende Krankheit ganz besonders die Lebensqualität von Kindern. Mit Spezialuntersuchungen wie der Lungenfunktionsmessung lässt sich eine genaue Diagnose stellen. Sie ist der Schlüssel dafür, die Symptome erfolgreich zu bekämpfen. Darauf macht der Leiter des Fachbereichs Bronchopneumologie der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus, Oberarzt Dr. Christian Vogelberg, im Vorfeld des Welt-Asthmatags am 5. Mai aufmerksam.
Oft lösen Allergien – beispielsweise auf Pollen oder Tierhaare – Asthma
aus. Dabei ist diese chronische Atemwegserkrankung nicht selten bereits die
zweite Stufe der Allergie, die im frühen Stadium vor allem die Schleimhäute von
Nase und Augen treffen. „Die weiter steigenden Zahlen der allergischen
Erkrankungen von Kindern zeigt, dass eine frühzeitige Diagnose und Therapie der
chronischen Krankheit immens wichtig ist“, sagt Dr. Vogelberg. Das Team um den
Kinderpneumologen hat sich auf die frühzeitige Diagnose und Behandlung von
schwerem allergischem Asthma spezialisiert und arbeitet unter anderem im Rahmen
eines Netzwerkes „Schweres allergisches Asthma“ eng mit Kinderärzten und
Allge-meinmedizinern zusammen.
Das Untersuchungsspektrum in der Uni-Kinderklinik geht dabei weit über
die Lungenfunktionsprüfung – die sogenannte Spirometrie – hinaus, bei der das
Gesamtvolumen sowie der Fluss der ein- und ausgeatmeten Luft gemessen wird.
Mittels der FeNO-Messung, einer neuartigen Methode, bei der der
Stickstoffmonoxidgehalt der Ausatemluft analysiert wird, können direkte
Rückschlüsse auf das Ausmaß der asthmatischen Entzün-dung gezogen werden. Ein
völlig neuer, bislang noch auf wissenschaftlicher Basis stehender Ansatz der
Entzündungsmessung ist die Atemkondensattechnologie, bei der Entzündungsstoffe,
die beim Asthma bronchiale von besonderer Relevanz sind, im Feuchtigkeitsgehalt
der Ausatemluft gemessen werden. Diese Methode, die an der Uni-Kinderklinik
weiter entwickelt wurde, könnte eine wichtige Hilfestellung sein, Asthma bereits
bei Kleinkindern zu erkennen.
Die unterschiedlichen, zum Teil sehr speziellen Untersuchungen sind der
Schlüssel für eine individuelle Therapie. Um festzustellen, auf welche
Substanzen der Körper des Patienten allergisch reagiert, stehen mehrere
Verfahren zur Verfügung. Im Mittelpunkt stehen Tests von Haut und Blut. Eine auf
die dabei gewonnenen Erkenntnisse aufbauende, erfolgversprechende und bewährte
Allergietherapie ist beispielsweise die Hyposensibilisierung, bei der der Körper
des Kindes schrittweise an den Auslöser der Allergie gewöhnt wird. „Dabei ist
eine genaue Diagnostik im Vorfeld entscheidend“, betont Dr. Vogelberg. Aber auch
neue Behandlungskonzepte werden an der Uni-Kinderklinik verfolgt, so
beispielsweise die Injektion eines Antikörpers bei schweren Asthmatikern, der
wiederum allergische Antikörper abfängt und somit die allergische Reaktion
verhindert.
Die kontinuierliche Weiterbetreuung der Kinder erfolgt in der
Regel wohnortnah durch spezialisierte Kinderärzte, mit denen die
Uni-Kinderklinik eng zusammenarbeitet.
Weitere Informationen
www.atemwegsliga.de
(Deutsche Atemwegsliga e.V.) www.daab.de
(Deutschen Allergie- und Asthmabund e.V.
Kontakt
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
Dresden
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin Fachbereich
Bronchopneumologie
Leiter: Oberarzt Dr. Christian Vogelberg
Tel. +49
0351 458-15699
Fax 0351 458-5868
E-Mail: christian.vogelberg@uniklinikum-dresden.de
www.tu-dresden.de/medkindh