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Über den Bereich

MK3-TK1, Lipid- Immunapherese

Dieser Bereich wurde 1990 gegründet. Hier werden in erster Linie therapierefraktäre Patienten mit einer genetisch bedingten Form der Hypercholesterolämie mittels extrakorporaler Blutwäsche behandelt. Die Indikation zu dieser Behandlung entspricht den Vorgaben des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen. Die meisten Patienten haben eine schwerwiegende koronare Herzerkrankung und erreichen trotz maximaler diätetischer und medikamentöser Therapie nicht die international akzeptierten Zielwerte des LDL-Cholesterols (des sogenannten „bösen“ Cholesterols). Die Patienten kommen zur teilstationären Lipidapherese in bestimmtem Rhythmus, der sich nach der aktuellen Stoffwechselsituation richtet. In aller Regel ist das Behandlungsinterval in den ersten Monaten wöchentlich. Es stehen uns derzeit 4 Verfahren der LDL-Apherese zur Verfügung: HELP, DALI, Lipidfiltration, Immunadsorption.

Außerdem werden hier auch Patienten nach Herztransplantation behandelt, bei denen es zu einer Schädigung der transplantierten Gefäße (sogenannte Transplantatvaskulopathie) gekommen ist. Schließlich sind bestimmte Verfahren auch deutlich durchblutungsfördernd. So kann das HELP-Verfahren nach einem akuten Hörsturz eingesetzt werden. Die Lipidfiltration eignet sich zur Behandlung einer Makuladegeneration. Für beide Indikationen liegen entsprechende Studien vor, die Krankenkassen übernehmen aufgrund der BUB-Richtlinien dafür im Moment in der Regel nicht die Kosten.

Es gibt im Bereich auch Erfahrungen mit der Extrakoporalbehandlung bestimmter, antikörperbedingter Erkrankungen. So wurde eine schwangere Patientin mit einem Evans´ Syndrom (Antikörper gegen Blutplättchen und rote Blutkörperchen) erfolgreich behandelt. Es erfolgten Behandlungen bei Patienten mit autoantikörperbedingter Thrombopenie, mit Pemphigus, mit Lichen myxoedematosus mit monoklonaler Gammopathie. Es ist beabsichtigt, die Extrakorporaltherapie von schweren Verläufen von rheumatoider Arthritis mit dem Prosorba-Verfahren zu etablieren.
Es ist denkbar, die Immunadorption auch bei weiteren antikörperbedingten Erkrankungen einzusetzen.

MK3-A9, Stoffwechselambulanz

Hier werden Patienten mit Diabetes mellitus (vor allem Typ 2) und mit schweren Fettstoffwechselstörungen (genetische Formen der Hypercholesterolämie, Chylomikronämie-Syndrom) ambulant betreut. Die Überweisung in die Stoffwechselambulanz erfolgt meist durch die Hausärzte, aber z. T. auch durch betreuende Diabetologen (bei Problemen mit der Stoffwechseloptimierung).