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Allergiediagnostik

Anamnese

Bei der Anamnese wird gezielt nach der Art der Beschwerden (Niesreiz, Nasenlaufen, Nasenatmungsbehinderung, Augentränen, Asthma etc.) gefragt. Wichtig ist, wann und wo die Beschwerden auftreten: Saisonal (welche Monate), ganzjährig (=perennial) oder bei bestimmten Situationen (Tierkontakt, Potentielle Allergenbelastung am Arbeitsplatz [z.B. Backstube bei Mehlstaub-Allergie, Holzstaub bei Zimmerleuten, Zyklame bei Floristen], zu Hause).

HNO-Untersuchung/Nasenendoskopie

 EndoskopieNach Erhebung der Anamnese wird eine vollständige HNO-ärztliche Untersuchung durchgeführt: Die Nase wird endoskopisch auf mögliche Veränderungen wie eine allergiebedingte Schwellung der Nasenschleimhaut, einer Verlagerung der Nasenscheidewand und auf Nasenpolypen oder (vorallem bei Kindern) Rachenmandelvergrößerung (Adenoide) untersucht.

 

Hautteste

Alle Hautteste die in unserer Abteilung zur Anwendung kommen erfolgen am Unterarm. Der am häufigsten durchgeführte Hauttest ist der Prick-Test:

Prick-Test (Routine Hauttest):

Prick2 Je ein Tropfen einer kommerziell erhältlichen Allergenlösung wird direkt auf die Haut gebracht und mit einer Prick-Lanzette durch diesen hindurch 1 mm in die Haut eingestochen.

Prick Nach 20 Minuten wird die Reaktion der Haut beurteilt und mit einem Lineal der Quaddeldurchmesser und die Hautrötung (Erythem) abgemessen. Der Allergen-Quaddeldurchmesser wird dann mit dem Durchmesser der Negativ-Kontrolle (Lösungsmittel ohne Allergen-Zusatz) und Positivkontrolle (Histamin) verglichen, um eine Aussage über die allergenspezifische Hautreaktion zu erhalten.

Weitere Hautteste sind der Reib-Test, Scratch-Test, Prick-zu-Prick-Test, Intracutan-Test.

Reibtest (geringste Invasivität):

Reibetest Das vermutete Allergen (z.B. Tierhaare) wird unter leichtem Druck auf der intakten Haut gerieben.

 Scratch-Test:

scratchtest Bei diesem Test wird die Haut ca. 5 mm oberflächlich angeritzt und das vermeintliche Allergen wie Kiwi, Tomate, Apfel etc. auf die Haut gelegt.

Prick-zu-Prick-Test:

Prick in Prick Ähnlich dem Prick-Test, es werden aber keine kommerziellen Allergenpräparate verwendet, sondern Nativ-Präparate z.B. Apfel, Kiwi, Tomate, Mehl, Holzstaub etc. Bei diesem Test wird das zu testende Nativpräparat auf die Haut gelegt und die Lanzette durch diese hindurch in die Haut, bzw. zuerst in das Allergen und danach mit derselben Lanzette in die Haut, gestochen ("Prick-zu-Prick").

Intracutan-Test:

Intracutan Das vermutete kommerzielle Allergen wird intracutan (d.h. in die Haut) injiziert. Dieser Test ist ca. 100 mal empfindlicher als der Prick-Test.

Laboruntersuchung

Laborchemisch werden die spezifischen Allergie-Antikörper (IgE) im Blut (Serum) des Patienten gemessen.

Rhinomanometrie (Luftstrom-Messung der Nase)

Rhinomanometrie Mit dieser Messung kann die Luftdurchgängigkeit der Nase gemessen werden. Die von den Patienten oft beklagte allergisch bedingte Schwellung der Nasenschleimhaut läßt sich mit dieser Technik objektivieren.

Nasaler Provokationstest

Der Nasale Provokationstest dient als direkter Nachweis der Aktualität eines Allergens für den Patienten, d.h. ob die  nasale Symptomatik tatsächlich durch das spezielle Allergen hervor gerufen wird. Bei diesem Test wird die Nase direkt durch Sprühen oder durch Tropfen auf die untere Nasenmuschel mit dem auslösenden Allergen (wie z.B. Hausstaub-Milben, Schimmelpilze oder Mehlstaub) "provoziert", wonach sich bei dem Allergiker die typischen Symptome wie Niesreiz, Naselaufen und Nasenatmungsbehinderung einstellen. Das Zuschwellen der Nasenschleimhaut lässt sich mit der Rhinomanometrie (Nasendurchfluß-Messung, s.o.) dokumentieren. Dieser Test wird obligat durchgeführt bei ganzjährigen Allergien wie Milben- und Schimmelpilzallergien, sowie bei seltenen Allergenen vor der Therapieeinleitung. 

Konjunktivaler Provokationstest

Der konjunktivale Provokationstest dient als direkter Nachweis der Aktualität eines Allergens für den Patienten, d.h. ob die Augensymptomatik tatsächlich durch das spezielle Allergen hervor gerufen wird. Bei diesem Test wird die Allergenlösung in die Bindehaut des Unterlides getropft, wonach sich bei dem Allergiker die typischen Symptome wie Juckreiz, Tränenfluß, und Augenrötung einstellen.  Dieser Test wird obligat durchgeführt bei ganzjährigen Allergien wie Milben- und Schimmelpilzallergien, sowie bei seltenen Allergenen vor der Therapieeinleitung.

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