Netzersatzanlagen
Obwohl Stromausfälle heutzutage eher eine Seltenheit sind, können sie dennoch das öffentliche und private Leben lahmlegen. Während dies im privaten Haushalt ein Ärgernis darstellt, können die Folgen eines Stromausfalles in einem Klinikum jedoch wesentlich dramatischer ausfallen. Aus diesem Grund ist in Kliniken und Krankenhäusern der Einsatz modernster Sicherheitsstromversorgungsanlagen (SV), welche zur Kompensation von Ausfällen der Elektroenergieversorgung dienen, nicht mehr wegzudenken. Ein Teil dieser SV-Anlagen sind Netzersatzaggregate (NEA). Zur Sicherstellung einer permanenten Stromversorgung kommen im Universitätsklinikum Dresden (UKD) 15 stationäre NEA mit einer installierten Leistung von 9500kVA (Kilovoltampere) zum Einsatz. Aufgrund des unterschiedlichen Leistungsbedarfes der jeweiligen Versorgungsbereiche im UKD, differieren die einzelnen NEA in ihrer Größe und Leistung. Bei einem plötzlichen Stromausfall starten die NEA innerhalb von 15 Sekunden automatisch. Nach Ende eines Stromausfalles bzw. der Netzrückkehr synchronisieren die Aggregate auf das vorgelagerte Netz und schalten ohne eine erneute Unterbrechung automatisch ab.
Wo auch eine kurzfristige Unterbrechung der Stromversorgung nachhaltige Schäden verurachen kann, muss die Notstromanlage von einer unterbrechungsfreien Stromversorgungen (USV) unterstützt werden, welche die Stromversorgung nach dem Netzausfall für einige Minuten übernimmt, bis die Notstromanlage bereit ist, konstanten Strom zu produzieren. Unterbrechungsfreie Stromversorgungen benötigen vor allem medizinische Einrichtungen und Serverräume bzw. Rechenzentren.
Der automatische Anlauf und die automatische Verbraucherumschaltung sind für alle Anlagen zwingend erforderlich, welche nach geltender Normenlage SV-berechtigt sind.
Kleinere Geräte werden meist mit einem Ottomotor angetrieben, während größere mit Dieselmotoren betrieben werden. Ottokraftstoff ist hinsichtlich des Explosionsschutzes schwerer zu handhaben und ist daher bei stationären Aggregaten baurechtlich unzulässig. Im UKD kommen ausschließlich Dieselaggregate zur Anwendung. Um die Verfügbarkeit durch überhöhten Verschleiß nicht zu gefährden, erfolgt keine Einspeisung durch die UKD-Aggregate in das öffentliche Stromnetz.
Übersicht der Netzersatzanlagen und die zu versorgenden Gebäude im Universitätsklinikum
Neben den Investitionen ergeben sich laufende Kosten für Wartung und regelmäßige Testläufe. Hier finden Sie eine Übersicht der SV-berechtigten Anlagen und Geräte im UKD.
Sicherung der Einsatzbereitschaft:- Wöchentliche Sichtkontrolle der Anlagen
- Durchführung monatlicher Lastproben
- Organisation und Begleitung von Sachverständigenprüfungen
- Durchführung jährlicher Wartungen
- Austausch von Filtern und Betriebsstoffen lt. Herstellervorgaben
- Permanente Überwachung des Betriebszustandes durch Gebäudeleittechnik (GLT)
- Für alle Aggregate wird Kraftstoff für einen Dauerbetrieb von 24 Stunden, zuzüglich einer Reserve für 12 Stunden Probebetrieb je Aggregat und Jahr vorgehalten. Dazu sind Tankanlagen mit einem Gesamtfassungsvermögen von 63500 Litern vorhanden.