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27. Oktober: SOS-NET-Kliniken beteiligen sich am Weltschlaganfalltag
27. Oktober 2014

27. Oktober: SOS-NET-Kliniken beteiligen sich am Weltschlaganfalltag

Dresdner Uniklinikum und weitere Mitglieder des Schlaganfall Netzwerks Ostsachsen SOS-NET informieren am 29. Oktober unter anderem über Schlaganfall-Risiken und das innovative Nachsorgeprogramm SOS-Care

Im Rahmen des am Mittwoch, dem 29. Oktober, stattfindenden Weltschlaganfalltags gehen sechs in das telemedizinische Netzwerk SOS-NET eingebundene Kliniken in die Offensive: In Arnsdorf, Bautzen, Dresden, Görlitz und Weißwasser informieren sie Patienten, deren Angehörige und Interessierte zum Thema Schlaganfall. So haben unter anderem das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden und das Herzzentrum Dresden für diesen Tag eine gemeinsame Veranstaltung in der Sächsischen Landeshauptstadt organisiert. Im Mittelpunkt stehen die Risikofaktoren für einen Schlaganfall sowie dessen mögliche Ursachen. Zudem vermitteln die Experten Wissen um die Anzeichen eines akuten Schlaganfalls und stellen das Nachsorgeprogramm SOS-Care vor. (Ort und Zeit aller Veranstaltungen sind am Ende dieser Medien-Information zu finden).

Schlaganfälle sind in Deutschland die dritthäufigste Todesursache und häufigster Auslöser für bleibende Behinderungen. Die meisten Schäden entstehen durch ein sich im Gehirn bildendes Blutgerinnsel, das zu plötzlicher Unterversorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff führt. Nicht selten kommt das Gerinnsel auch aus dem Herzen. Nur das schnelle Erkennen eines Schlaganfalls und das frühzeitige Eingreifen spezialisierter Ärzte bietet in dieser Situation die Chance, gravierende Schäden abzuwenden. Das Schlaganfall-Ostsachsen-Netzwerk SOS-NET verbindet deshalb Spezialisten des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus via Telemedizin mit Notfallmedizinern ostsächsischer Kliniken und sorgt so seit Gründung 2007 für eine lückenlose und hochwertige Versorgung von Schlaganfallpatienten. Mit der vom Klinikum initiierten Infrastruktur ist sichergestellt, dass jeder Patient wohnortnah auf dem Niveau der Maximalversorgung behandelt werden kann, Spezialisten ihr Know-how weitergeben und Patienten im Falle eines Schlaganfalls die schnellstmögliche Hilfe bekommen. Zudem besteht eine enge Zusammenarbeit mit den Spezialisten des Herzzentrums Dresden in der Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern.

Nach dem flächendeckenden Aufbau des SOS-NET wird seit 2011 daran gearbeitet, auch eine möglichst lückenlose Nachversorgung der Betroffenen aufzubauen. Im Rahmen des Projektes „SOS-Care“ wird die Betreuung von Schlaganfallpatienten nach dem Krankenhaus- und Reha-Aufenthalt erprobt und der medizinische Nutzen begleitend wissenschaftlich untersucht. Im Mittelpunkt stehen speziell ausgebildete Case-Manager, die als „Schlaganfall-Lotsen“ den Patienten ein Jahr begleiten und neben Aufklärungsgesprächen auch Anregungen und Unterstützung zu Lebensstiländerungen anbieten. Außerdem werden in regelmäßigen Abständen die vaskulären Risikofaktoren und die Vollständigkeit der notwendigen Medikamente überprüft und dokumentiert. Ziele sind unter anderem die Minimierung von Pflegebedürftigkeit, Vermeidung eines erneuten Schlaganfalls durch positive Beeinflussung der persönlichen Risikofaktoren und der Verbleib des Patienten im häuslichen Umfeld.

Die Ergebnisse einer bislang noch unveröffentlichten Pilot-Studie zeigen, dass durch strukturiertes Case-Management nach einem Schlaganfall fast alle der gesetzten Ziele erreicht werden können. „Das Programm liefert tolle Ergebnisse“, sagt Uwe Helbig, Case-Manager und Nachsorgebeauftragter der Klinik für Neurologie. „Die ersten Auswertungen zeigen in allen untersuchten  Bereichen einen positiven Effekt und eine höhere Lebensqualität der Patienten. Das hat für uns großes Gewicht, da es ein erster Beleg für die Wirksamkeit des Nachsorgeprogrammes ist. Es gibt zudem einen signifikanten positiven Unterschied in der Zufriedenheit der Patienten, die das Nachsorgeprogramm erhalten, zu denen, die eine klassische Nachbetreuung bekommen haben.“

Daher soll das Programm SOS-Care Betroffenen, Angehörigen und Interessierten auch am Weltschlaganfalltag am 29. Oktober vorgestellt werden. „Die Prävention darf nicht außer Acht geraten“, begründet Uwe Helbig die Teilnahme am Weltschlaganfalltag. „Umso besser die Menschen über Schlaganfälle informiert sind, umso schneller können sie einen Schlaganfall erkennen und umso schneller kann dem Patienten geholfen werden. ‚Time ist Brain‘ ist das Schlagwort in der Schlaganfall-Versorgung.“

Im Zentrum der bundesweiten Veranstaltungen zum Schlaganfall, die unter anderem von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft unterstützt werden, steht die Aufklärung über die Risikofaktoren. Durch Fragebögen, die von den Besuchern am Anfang und am Ende einer Veranstaltung ausgefüllt werden können, soll das Wissen zum Schlaganfall vorher und nachher getestet werden. Daraus will die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft weitere Maßnahmen zur Prävention erörtern. Experten informieren in Vorträgen über Risikofaktoren und Symptome, empfehlen Lebensstiländerungen und schulen zur Vorgehensweise im Ernstfall. Es wird Informationsvorträge zu modernen Behandlungs- und Untersuchungsmöglichkeiten geben. Zudem sind Experten vor Ort, die in persönlichen Gesprächen beraten und Interessierten zur Verfügung stehen.

Informationsveranstaltungen der Kliniken des SOS-NET am 29. Oktober
Herzzentrum Dresden
, Hörsaal, Fetscherstraße 76, 01307 Dresden, 16.30 bis 17.30 Uhr: Vorträge der Klinik für Neurologie und des Herzzentrums Dresden. – Dr. Ulf Bodechtel, Leiter SOS-NET und Oberarzt an der Klinik für Neurologie am Dresdner Uniklinikum, referiert zu dem Thema „Kennen Sie die Risikofaktoren für einen Schlaganfall?“, Dr. Thomas Gaspar, Oberarzt der Invasiven Elektrophysiologie des Herzzentrums Dresden, spricht zu „Gefahr aus dem Herzen – Die Rolle des Vorflimmerns beim Schlaganfall“ und Dr. Jessica Kipplinger, Fachärztin an der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Dresden, zu „SOS-Care – Ein neues Nachsorgekonzept nach Schlaganfall“.
Sächsisches Krankenhaus Arnsdorf, Haus C1, Hufelandstraße 15, 01477 Arnsdorf, 16 bis 17 Uhr
Städtisches Klinikum Görlitz, Infostände und Vortrag in der Straßburgpassage, Jakobstraße 34, 02826 Görlitz, ab 13.30 Uhr.
Oberlausitz-Kliniken, Am Stadtwall 3, 02625 Bautzen, von 16.30 Uhr bis 17.30 Uhr
Kreiskrankenhaus Weißwasser, Speisesaal, Karl-Liebknecht-Straße 1, 02943 Weißwasser/Oberlausitz, 14.30 Uhr.

Informationsveranstaltung am 5. November
Städtisches Klinikum Dresden-Neustadt
, Kopernikusstraße 39a, 01129 Dresden, Klinik für Neurologie, Haus K, Treppe 1. Etage, von 17 bis 18.30 Uhr: Dr. Jochen Machetanz, Chefarzt in der Klinik für Neurologie, informiert über „Minderung des eigenen Schlaganfallrisikos“, Ingrid Leiße, Oberärztin an der Klinik für Neurologie klärt auf zum Thema „Ein Schlaganfall passiert – Was nun?“, Petra Rentsch vom Sozialdienst spricht über „Versorgungsvollmacht und Patientenverfügung“ und Gabriele Kunze, Spezialkrankenschwester für Schlaganfall, gibt „Tipps und Tricks zur Pflegeerleichterung“.

Informationsveranstaltung am 6. November
Städtisches Klinikum Dresden-Friedrichstadt
, Marcolini-Palais, Friedrichstraße 41, 01067 Dresden, 17 Uhr: Vortrag von Oberarzt Dr. Holger Palisch, 2. Medizinische Klinik.

Die Veranstaltungen sind kostenlos.

Weitere Informationen
www.neuro.med.tu-dresden.de/sos-net
www.dsg-info.de
www.schlaganfall-hilfe.de/weltschlaganfalltag2014

Kontakt
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Pressestelle
Holger Ostermeyer
Tel.: 0351 458-41 62
E-Mail: pressestelle@uniklinikum-dresden.de
www.uniklinikum-dresden.de